Die Grün-Weißen unterliegen bei der MT Melsungen mit 27:33 / Nach extrem schwacher erster Hälfte eine klare Steigerung im zweiten Durchgang.
Die HSG Wetzlar hat im Hessenderby der Handball-Bundesliga nach einer klaren Leistungssteigerung im zweiten Durchgang eine derbe Klatsche verhindert, aber trotzdem eine verdiente Niederlage kassiert. Die Grün-Weißen unterlagen am Montagabend bei der MT Melsungen mit 27:33 (10:20).
Der Spielverlauf
Die Wetzlarer, bei denen nicht nur Georg Löwen, sondern auch Ole Klimpke wegen Krankheit passen musste, erwischten einen guten Start und lagen nach zwei Treffern von Philipp Ahouansou früh mit 2:0 vorne. Doch dann passierte das, was in den vergangenen Auswärtsspielen in schöner Regelmäßigkeit immer geschah. Im Angriff vergaben die Gäste viel zu viele Chancen und wirkten zu uninspiriert. In der Deckung fanden sie schlicht keinen Zugriff. Der Meisterschaftskandidat aus Nordhessen spazierte förmlich durch die HSG-Deckung und hatte demzufolge keine Mühe sich rasch abzusetzen. „Das war ohne Körperkontakt“, schimpfte Neu-Trainer Momir Ilic nach dem Spiel. Nach 13 Minute führte die MT mit 10:3. Zur Pause hatte Melsungen eine Zehn-Tore-Führung herausgeworfen und damit diese Begegnung schon entschieden.
Im zweiten Durchgang verkauften sich die Wetzlarer deutlich besser, zeigten Charakter und setzten das um, was Ilic beim Amtsantritt versprochen hatte: Dass die Mannschaft immer kämpft. Beim 20:27 (47.) durch den neunfachen Torschützen Ahouansou waren es noch sieben Tore Abstand, beim 23:29 (55.) durch Domen Novak noch sechs Treffer – so wie auch am Ende. Der Sieg für den vor eigenem Publikum noch immer verlustpunktfreien Tabellenzweiten, der früh Kräfte für das Final Four der EHF European League am Wochenende in Hamburg schonen konnte, war natürlich zu keinem Zeitpunkt mehr in Gefahr.
Das sagt Trainer Momir Ilic
„Wir haben eine sehr schwache erste Halbzeit gespielt. Mir tut es leid für unsere Fans, die uns mit nach Kassel begleitet haben, dass dieses Derby so früh entschieden war. Aber ich habe viele Erkenntnisse gewonnen. Sowohl über das, was ich im ersten Durchgang gesehen habe, als auch über das, was in der zweiten Hälfte passiert ist. Unsere Abwehrumstellung mit dem vorgezogenen Philipp Ahouansou hat gut funktioniert. Insgesamt haben alle in der Deckung besser gearbeitet. Ich will, dass wir Charakter zeigen und dass wir um jedes Tor kämpfen. Das haben wir getan, auch wenn es natürlich insgesamt bitter ist, dass wir eine so deutliche Niederlage kassiert haben.“
Der Ausblick
In neun Tagen geht es für die HSG Wetzlar weiter. Am Mittwoch, dem 28. Mai 2025, kommt der TBV Lemgo in die Buderus Arena. Anpfiff des Duells ist um 19 Uhr. So langsam werden die Sitzplatzkarten knapp. Stehplatztickets gibt es aber noch genug. Und zwar entweder online (tickets.hsg-wetzlar.de) oder auf der HSG-Geschäftsstelle in der Buderus Arena.
Das Stenogramm
Melsungen: Morawski (8 Paraden), Lichtlein (ab 50./1 Parade) – Enderleit, Balenciaga (1), Mandic, Sipos (2), Kristopans (3), Ignatow (1), Moraes, Jonsson (5), Arnarsson (4), Cavalcanti (4), Svensson (1), Riecke (2), Kastening (2), Barrufet (8/4).
Wetzlar: Göbner (n.e.), Till Klimpke (22.-30.) , Suljakovic (8 Paraden) – Meyer (1), Mappes (4/1), Norberg, Vranjes (2), Becher (1), Ahouansou (9/1), Schoch (1), Weimer (n.e.), Müller (3), Zacharias, Novak (2), Cavor (4).
Schiedsrichter: Cesnik/Konrad (Gummersbach) – Zuschauer: 4588 – Zeitstrafen: 4:6 Minuten.