Der 1. VfL Potsdam besiegte am heutigen Mittwochabend im Auswärtsspiel der DAIKIN HBL vor 9373 Zuschauern in der ZAG Arena die TSV Hannover-Burgdorf mit 27:26 (12:12). Damit feiert das Team von Trainer Emir Kurtagic gegen eine Top-Mannschaft den ersten Auswärtssieg der Vereinsgeschichte in der höchsten deutschen Liga. Bester Werfer der Potsdamer wurde Jannek Klein mit sechs Treffern.
Die Partie begann mit einer ausgeglichenen Anfangsphase. Nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge gegen Melsungen und Magdeburg hatten sich DIE RECKEN für das Aufeinandertreffen viel vorgenommen. Aber auch die Adler wollten nach der deutlichen Niederlage gegen den SC Magdeburg etwas wiedergutmachen. So lautete das Ergebnis nach sechs gespielten Minuten 2:2. Anschließend erzielte Jannek Klein die erste Führung für den VfL an diesem Abend.
Die Gäste machten sowohl defensiv als auch offensiv mutig weiter und konnten ihren Vorsprung dank der Paraden von Torhüter Martin Tomovski weiter ausbauen (2:5). Der Spielverlauf veranlasste TSV-Trainer Christian Prokop dazu, beim Stand von 3:6 seine erste Auszeit zu nehmen (14.). Danach schaffte es der Gastgeber durch Martin Hanne und drei Toren von Hannes Feise den Rückstand zu egalisieren (7:7). Potsdam ließ sich davon aber nicht unterkriegen und stellte wenige Angriffe später wieder auf plus zwei. Dieser Abstand blieb in der Schlussphase der ersten Halbzeit lange bestehen, ehe DIE RECKEN kurz vor der Pause noch auf 12:12 gleichzogen.
Zu Beginn der zweiten Hälfte setzte sich der offene Schlagabtausch fort, indem sich keine der beiden Mannschaften absetzen konnte. Nach der ersten Zwei-Tore-Führung der Hausherren nahm Emir Kurtagic in der 41. Minute eine Auszeit, um Hannovers Lauf zu stoppen (18:16). Daraufhin verkürzten die Adler wieder auf ein Tor. Es dauerte noch gute vier Minuten, bis Jannek Klein nach einer Parade von Mark Ferjan den Ausgleichstreffer zum 21:21 besorgte (48.).
So entschied sich die Partie für den VfL wie schon gegen die Löwen und den THW Kiel in einer packenden Schlussphase. DHB-Star Renars Uscins legte nun mehrmals für den Gastgeber vor. Akakpo besorgte in der Crunchtime den erneuten Ausgleich (25:25). Kurz darauf ließ Klein durch sein Führungstor die Hoffnung der Potsdamer Fans auf den ersten Auswärtssieg weiter steigen. Emir Kurtagic nahm 30 Sekunden vor dem Ende und den letzten entscheidenden VfL-Angriff sein letztes Time-out (26:26).
Anschließend war es ausgerechnet Maxim Orlov, welcher zur kommenden Saison nach Hannover wechseln wird, der nach dem letzten Pass im Zeitspiel aus neun Metern einnetzte. Nachdem der Wurf von Lukas Stutzke kurz vor dem Schlusspfiff ans Außennetz ging, war der erste Auswärtssieg der Vereinsgeschichte in der höchsten deutschen Spielkasse besiegelt.
Nach der beeindruckenden Leistung heute können die Potsdamer den Rückenwind mit in die nächste Herausforderung am kommenden Wochenende nehmen. Am Samstagabend gastiert der Traditionsverein FRISCH AUF! Göppingen in der MBS Arena. Die Partie wird um 19 Uhr angepfiffen. Tickets sind inklusive einer Rabattaktion im Ticketshop erhältlich: https://vflpotsdam.venuemanager.net/tickets/goeppingen
TSV Hannover-Burgdorf – 1. VfL Potsdam 26:27 (12:12)
1. VfL Potsdam: Höler, Tomovski (6 Paraden), Ferjan (9 Paraden); Simic (2), Paulnsteiner, Kofler (5), Schramm, Günther (3/1), Klein (6), Akakpo (3), Orlov (1), Gorpishin (1), Fuhrmann (2), Kix, Kraus (4)
TSV Hannover Burgdorf: Andresen, Birlehm (12 Paraden); Poulsen (3), Uscins (2), Steinhauser (8/3), Michalczik (2), Kulesh, Strmljan, Stutzke (2), Hanne (4), Solstad (1), Fischer (1), Feise (3), Weber, Ayar, Büchner
Maxim Orlov: „Ich bin sehr froh, dass wir es geschafft haben, in dieser Saison noch historische Auswärtspunkte zu holen und stolz, wie wir uns hier in Hannover präsentiert haben. In der Mitte der zweiten Halbzeit waren wir ein paar Minuten unaufmerksamer und wurden durch Hannovers Tempo bestraft. Aber ich hatte nie das Gefühl, dass wir uns davon verunsichern lassen haben. Wir haben weiter eine überragende Abwehr gestellt und Mark Ferjan hat uns sehr viele Bälle gehalten. Heute haben wir es dann auch mal geschafft, bis zum Schluss einen kühlen Kopf zu bewahren und uns zu belohnen.“
Joel Birlehm: „Die Niederlage tut sehr weh, weil es unser Anspruch ist, hier zuhause zu gewinnen. In der zweiten Halbzeit hatten wir eine Phase, wo wir mit plus drei in Führung liegen, aber wir schaffen es dann nicht, uns richtig abzusetzen. Potsdam hat es am Ende sehr kühl runtergespielt. So wurden wir dann heute bestraft.“