Im Nachholspiel des 3. Spieltags in der Handball Bundesliga Frauen trifft die HB Ludwigsburg am Mittwoch, 13. November, 19 Uhr, in der heimischen MHP-Arena auf den BSV Sachsen Zwickau.
Bevor es für den Großteil des HBL-Kaders mit den jeweiligen Nationalmannschaften zur Europameisterschaft in Österreich, Ungarn und der Schweiz geht, warten noch zwei Heimspiele auf den Deutschen Meister. Am Samstag (16 Uhr) geht es im Heimspiel gegen Vipers Kristiansand, nach der 23:30-Auswärtsniederlage in Norwegen am vergangenen Sonntag, quasi im direkten Rückspiel um zwei ganz wichtige Punkte in der EHF Champions League. Davor gilt der Fokus dem letzten HBF-Spiel vor der EM-Pause gegen den BSV Sachsen Zwickau. „Ich erwarte, dass wir mit viel Tempo und einer guten Abwehr spielen und weniger Fehler machen. Wir haben es gegen die Vipers in der Abwehr gut gemacht, hatten aber Probleme und zu viele Fehler im Angriff. Deswegen haben wir viele Konter kassiert und dann wird es schwer für unsere Torfrauen. Ich hoffe, dass wir das am Mittwoch besser machen“, sagt HBL-Cheftrainer Jakob Vestergaard.
Zwickau hat in dieser Saison als einziges Team bisher erst vier Liga-Spiele absolviert. Auf einen 27:21-Heimerfolg gegen die HSG Blomberg-Lippe zum Auftakt folgten zunächst zwei Niederlagen bei Aufsteiger FRISCH AUF Göppingen (22:26) und gegen Borussia Dortmund (24:34), ehe mit einem 28:22 gegen DHB-Pokalsieger TuS Metzingen der zweite Saisonsieg eingefahren wurde. Dadurch stehen die Sächsinnen mit 4:4-Punkten aktuell auf Tabellenplatz acht. Zuletzt lieferte der Ballsportverein auswärts beim BVB am vergangenen Mittwoch im DHB-Pokal-Viertelfinale einen großen Kampf, kam nach einem Sieben-Tore-Halbzeitrückstand zurück, lag Mitte der zweiten Hälfte sogar kurzzeitig in Führung, verlor am Ende aber mit 23:26 und verpasste das Haushahn FINAL4, wo die HBL am 1. März im Halbfinale auf die Dortmunderinnen trifft, knapp. Doch speziell der Blick auf die letzten beiden Spiele sorgt auf Ludwigsburger Seite dafür, dass man die Gäste keinesfalls unterschätzt. „Zwickau hat viele neue Spielerinnen bekommen und gegen Dortmund eine starke Leistung gezeigt sowie viele Möglichkeiten gehabt. Auch gegen Blomberg haben sie gut gespielt. Gegen Zwickau kommt es normalerweise sehr viel auf das Eins-gegen-Eins an, das müssen wir schaffen“, weiß Vestergaard.
Trainer der Gäste ist bereits seit Januar 2019 Norman Rentsch, der den Verein 2021 nach 25 Jahren Abstinenz zurück in die HBF geführt und dort gehalten hat. Nach zweimal Platz 13 erreichte Zwickau vergangene Saison mit dem elften Rang das beste Ergebnis der Vereinsgeschichte. Allerdings hatte man vor dieser Spielzeit mit jeweils sieben Zu- und Abgängen einen kleinen Umbruch zu bewältigen. Leistungsträgerinnen, wie die brasilianische Torfrau Caroline Martins, Ema Hrvatin – 2023/24 nach Toni-Luisa Reinemann die zweitbeste Torjägerin der Liga – oder die isländische Nationalspielerin Diana Dögg Magnúsdottir haben den BSV verlassen. Dafür hat man sich unter anderem mit der japanischen Nationalspielerin Kaho Nakayama im rechten Rückraum verstärkt, die mit 23 Treffern beste Werferin des Teams ist. Die kurz vor Saisonbeginn verpflichtete ungarische Spielmacherin Blanka Kajdon kommt bisher auf 18 Tore, ist eine sichere Siebenmeterschützin und sorgte zuletzt im Pokalspiel beim BVB für Aufsehen, als sie sieben Mal erfolgreich war. Auch im Tor baut Zwickau in dieser Saison auf eine Ungarin. Barbara Györi zeigt auf ihrer ersten Auslandsstation im Schnitt zehn Paraden pro Partie.
Für die HBL geht es darum, den Block vor der EM-Pause auf nationaler Ebene erfolgreich abzuschließen. „Wir haben gegen den THC im Pokal sehr gut gespielt. Daran wollen wir anknüpfen und gewinnen. Wir brauchen die zwei Punkte, um am BVB dranzubleiben“, gibt Vestergaard die Zielsetzung vor. Außer Julia Niewiadomska (Kreuzbandriss) und Karolina Kudlacz-Gloc (Babypause) steht der komplette Kader zur Verfügung, weshalb wieder viel rotiert werden soll. „Durch mehr Wechsel haben wir anschließend mehr Energie für das Spiel gegen die Vipers am Samstag. Ich erwarte, dass wir mit viel Tempo und einer guten Abwehr spielen und weniger Fehler machen“, sagt Vestergaard.
Anwurf ist um 19 Uhr in der Ludwigsburger MHP-Arena. Tickets gibt es online bei Reservix, an allen Reservix-Vorverkaufsstellen sowie am Mittwochabend an der Tageskasse. Für alle, die nicht vor Ort sein können, wird das Spiel auf den Plattformen von Sportdeutschland.tv und DYN übertragen. Die beiden Schiedsrichter Markus Kauth und Andre Kolb leiten die Partie.