Nach zwei Auswärtsspielen treten die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg am Mittwoch, 12. Februar, wieder in eigener Halle an. Ab 19 Uhr kämpft das Team von Trainer Niels Bötel – nach zwei Niederlagen in Folge – darum, wieder Zählbares mitzunehmen. Die Favoritenrolle liegt jedoch bei den Gästen.
Tabellenfünfter gegen Tabellenvierter: Ein Blick auf die Tabelle der Handball-Bundesliga der Frauen verspricht für Mittwochabend ein Duell auf Augenhöhe, wenn der VfL Oldenburg um 19 Uhr den Thüringer HC zum 17. Saisonspiel empfängt. Doch wer genauer hinschaut, erkennt, dass die Rollen klar verteilt sind. Der Thüringer HC reist mit 23:9 Punkten – und damit sechs Zählern mehr als der VfL – nach Oldenburg und hält weiterhin Anschluss an die Spitzenplätze. Bei den Gastgeberinnen hingegen geht der Blick eher nach unten, um die Konkurrenz dahinter, auf Distanz zu halten. „Selbst wenn man nicht auf die Tabelle schaut, sollte man wissen, dass der Thüringer HC in dieser Saison ganz andere Ziele als wir hat und somit deutlicher Favorit ist“, weist auch Oldenburgs Coach Niels Bötel auf die Ausgangslage vor dem anstehenden Duell hin.
Die Favoritenrolle schiebt er somit in Richtung der Thüringerinnen, die in der Liga zuletzt aber so ihre Schwierigkeiten hatten. Nach einem Remis gegen die TuS Metzingen (28:28) und Niederlagen gegen HB Ludwigsburg (32:40) sowie die Sport-Union Neckarsulm (26:29) gab es für den THC in der vergangenen Woche immerhin einen 36:35-Erfolg gegen die HSG Bensheim/Auerbach, durch den man den Anschluss an die Top Drei nicht komplett verlor. Am Samstag legte die Mannschaft von Trainer Herbert Müller dann in der European League gegen HC Dunarea Braila aus Rumänien nach (38:28) und sprang so an die Tabellenspitze der Vorrundengruppe. Beste Torschützin in dieser Partie war Johanna Reichert (12 Tore). Die Österreicherin ist auch in der Bundesliga mit 136 Treffern die Top-Torschützin der Liga und netzt im Schnitt mehr als acht Mal pro Partie ein. Auf sie wird die Oldenburger Defensive wohl ein besonderes Augenmerk legen müssen.
Auf wen die Huntestädterinnen bei diesem Unterfangen überhaupt zurückgreifen können, ist derzeit noch unklar. „Wir haben noch einige Fragezeichen, wer morgen zur Verfügung steht“, sagt Coach Niels Bötel, der das Derby am Samstag beim Buxtehuder SV krankheitsbedingt verpasste. „Mit den möglichen Ausfällen wird es nicht leichter, um gegen Thüringen zu bestehen“, ist ihm bewusst. Kämpferisch gibt er sich dennoch: „Wir wollen eine stabile Abwehr stellen und daraus ein paar Nadelstiche setzen, indem wir leichte Tore werfen.“ Im Hinspiel habe seine Mannschaft ein ordentliches Spiel gemacht – verlor die Begegnung aber trotzdem mit 31:41. „Wenn die Besten der Liga einen guten Tag haben, dann wird es schwer. Das gute Spiel ist Thüringen damals gelungen. Es wird also nicht nur an uns liegen“, glaubt der VfL-Trainer. Er fordert von seinem Team, die gestellten Aufgaben zu lösen und die sich dann bietenden Chancen zu nutzen. Bötel: „Wir wollen nach dem Spiel sagen können, dass wir alles versucht haben!“