DHB-Vorstandschef Mark Schober sieht bei der Entwicklung des Frauen-Teamsports den Profi-Fußball als Vorbild und hat Nachholbedarf im Handball ausgemacht. "Ich würde mich freuen, wenn unsere Handball-Bundesligavereine der Männer auch Frauen mitaufnehmen würden, wie es im Fußball ja in großen Teilen passiert. Es ist ein wirklicher Katalysator", sagte Schober bei der zweiten Frauen-Teamsportkonferenz in Berlin: "Dann ist automatisch mehr Geld im System, dann kann man Synergien nutzen, dann kommen wir schneller voran."
Um Geld zu generieren, "würden diese starken Marken aus dem Männersport massiv helfen. Es gelingt im Fußball, es gelingt uns im Handball bisher noch nicht", sagte Schober: "Da bin ich aber guter Dinge. Der Druck wird auch da steigen, dass auch Handball-Bundesligisten es sich womöglich nicht mehr leisten können, nicht den Frauensport zu fördern."
Im Verband spüre man die wachsende Akzeptanz des Frauen-Handballs im Sponsoring. "Es gibt keinen Sponsor, der sagt, ich will nur bei den Männern aufs Trikot. Das Gegenteil ist der Fall", sagte Schober. Wichtig sei, dass ein Frauenteam kein Anhängsel, sondern ein ernst gemeintes Thema sei: "Dann funktioniert es."
Von den 18 Klubs in der Handball-Bundesliga der Männer ist lediglich Frisch Auf Göppingen auch in der höchsten Spielklasse der Frauen vertreten. Im Fußball herrscht eine deutlich höhere Dichte: Acht der zwölf Frauen-Erstligisten sind auch Teil der Fußball-Bundesliga, darunter Meister Bayern München und Pokalsieger VfL Wolfsburg.