Für den Thüringer HC geht es Schlag auf Schlag und die Aufgaben werden nicht leichter. Am Mittwoch, den 15. Januar 2025, um 19:30 Uhr trifft die Mannschaft am 13. Spieltag der HBF auf den Tabellenführer BV Borussia 09 Dortmund. Nur drei Tage später heißt der Gegner in der EHF European League, auswärts in Spanien, Atticgo BM Elche.
Rückblick: Einem Torfestival glich der 43:35 Sieg des Thüringer HC zum Auftakt der Gruppenphase in der EHF European League am Samstag im Heimspiel vor 1050 begeisterten Zuschauern gegen Larvik. Die Norwegerinnen waren ohne ihre Altstars, Olympiasiegerinnen, Welt- und Europameisterinnen angereist. Doch Larvik ist in Norwegen ein Topteam. Mit der Empfehlung von drei Siegen in Folge im neuen Jahr, zuletzt am 8. Januar mit 33:30 gegen den norwegischen EHF European League Teilnehmer Sola reiste das Team in Bad Langensalza an. Von Beginn an zeigte sich die THC-Mannschaft, die kurzfristig auf ihre erkrankten Schlüsselspielerinnen, Abwehrchefin Josefine Hanfland und Spielmacherin Natsuki Aizawa verzichten musste, voll fokussiert und fegte mit einem torreichen Auftaktsturm über ihren Gegner hinweg. Nach gut 13 Minuten hieß es 14:2. Selbst Herbert Müller kann sich nicht erinnern, jemals so eine Anfangsphase erlebt zu haben. Nach einem überragenden 23:11-Halbzeitresultat für den THC kam Larvik in Halbzeit zwei dann besser ins Spiel. Kontinuierlich gestaltete Larvik das Ergebnis freundlicher. Der THC indes war am Ende mit zwei Punkten und acht Plustoren zufrieden, hat so die Chance gewahrt, um auch nach dem Rückspiel den direkten Vergleich für sich zu entscheiden. Einmal mehr war Johanna Reichert mit 14 (5) die Topwerferin. Noch drei Tore, dann gehört sie in den Klub der besten Werferinnen aller Zeiten, die mehr als 500 Tore für den THC geworfen haben. Dabei ist sie noch eine von den jungen Spielerinnen im Team. Eine nach Spielzeiten schon lang gediente andere THC-Spielerin steht demnächst auch vor einem großen Jubiläum. Dinah Eckerle fehlen noch drei Pflichtspiele bis zum 300. Spiel für den THC, eine Marke, die bisher nur Lydia Jakubisova erreicht hat.
Zum Spiel: Der BVB führt mit einem Spiel mehr als Ludwigsburg und nach einem Sieg gegen die bis dahin in der heimischen Liga unbesiegten Ludwigsburgerinnen die Tabelle an. Die ist an der Spitze überraschend eng gestrickt. Mit einem Spiel mehr führt Dortmund mit 21 Punkten, Ludwigsburg hat 20, der THC 18 Punkte aus elf Spielen. Die Verfolger liegen nach Minuspunkten schon fünf Punkte zurück. Das Heimspiel hatte die Thüringerinnen mit einem Tor gegen den BVB verloren. Klar, man will die Revanche, obgleich das bei der Belastung und durch das Krankheitsgeschehen arg schwer werden wird. Von den letzten 10 Spielen gegeneinander hat der BVB sechs gewonnen, der THC nur drei. Mit jeweils 29:30 verloren die Thüringerinnen die beiden Spiele im Jahre 2024. Der BVB legte zuletzt eine überzeugende Siegesserie hin, die nur durch eine überraschende 25:30-Heimniederlage gegen die FLAMES von Bensheim/Auerbach getrübt wurde.Beim Auftakt in der EHF European League gab es ein 31:31 Unentschieden gegen den rumänischen Topklub Ramnicu Valcea. Aber auch der THC kann eine lang anhaltende Siegesserie vorweisen. Nach dem Pokalaus gegen die HB Ludwigsburg wurden alle weiteren Spiele national wie international gewonnen. Dortmund ist am Mittwoch Favorit, ist auch kadermäßig stärker besetzt. Gegen Ramnicu Valcea glänzte die spanische Nationalspielerin Carmen Campos Costa mit neun Toren. Dana Bleckmann, Alicia Langer und Lisa Antl wiesen ihre Stärke und internationale Erfahrung nach und mit Sarah Wachter steht eine deutsche Nationalspielerin im Kasten, die den THC-Frauen zuletzt so manchen sicher geglaubten Wurf abgejagt hat. Da liegt zumindest auf dem Papier ein Vorteil beim BVB, aber Bange machen gilt nicht. Und wie sagt Herbert Müller treffend: “Leicht kann jeder“. Leicht wird es nicht, aber herschenken werden die THC-Frauen die Punkte auch nicht.
Zum Kader: Durch den krankheitsbedingten Ausfall von Natsuki Aizawa und Josefine Hanfland wird die THC-Sieben wie gegen Larvik auflaufen und alle müssen mit ran, um eventuell eine Überraschung zu erzwingen.
Bericht: HaJo Steinbach
