Einen Monat nach dem Aufeinandertreffen im DHB-Pokal tritt die HB Ludwigsburg am Samstag, 2. November, 19:30 Uhr, zum achten Spieltag der Handball Bundesliga Frauen (HBF) beim Buxtehuder SV an.
Es war ein ungewohntes Gefühl für die Spielerinnen der HBL am Mittwochabend. Bei der 28:33-Niederlage bei Tabellenführer Borussia Dortmund musste der Deutsche Meister erstmals seit dem 31. März 2021 die Platte nach 89 ungeschlagenen Spielen in Folge in der Liga mal wieder als Verlierer verlassen. Den Ludwigsburgerinnen gelang es nicht nach der kurzen Vorbereitung, aufgrund der Nationalmannschaftspause, vor allem die Ausfälle von Kaba Gassama und Mareike Thomaier zu kompensieren. Damit bleibt die HBL Tabellenzweiter – bei einem Spiel weniger, mit jetzt drei Punkten Rückstand auf den BVB. Umso wichtiger wäre ein erfolgreiches Auswärtsspiel in Buxtehude, um nach zwei Pflichtspielniederlagen vor dem DHB-Pokal-Viertelfinale beim Thüringer HC und den EHF Champions League-Spielen gegen Vipers Kristiansand in die Erfolgsspur zurückzukehren.
Für die Ludwigsburgerinnen ist es bereits die zweite Auswärtsfahrt nach Buxtehude innerhalb von nur viereinhalb Wochen. Am 2. Oktober gewann die HBL das DHB-Pokal-Achtelfinale in der Hansestadt klar mit 37:27 und zog in die Runde der letzten Acht ein, wo Ludwigsburg am kommenden Mittwoch beim THC ran muss. „Wir möchten gerne an die Leistung aus dem Sieg mit zehn Toren im Pokal anknüpfen. Es ist wieder eine lange Reise, aber natürlich sind wir Favorit in diesem Spiel“, sagt HBL-Cheftrainer Jakob Vestergaard.
Nach dem Pokal-Aus gab es für den BSV, der seit 2008 von Dirk Leun trainiert wird, in der Liga drei Niederlagen in Folge. Während der DHB-Pokalsieger von 2015 und 2017 gegen die HSG Bensheim/Auerbach deutlich unterlegen war (25:35), hielt man beim VfL Oldenburg (32:36) und vor allem zuletzt am Mittwochabend gegen den Thüringer HC (26:29) gut mit, lag bis Mitte der zweiten Hälfte sogar in Führung, konnte aber keine Punkte holen. Somit stehen die Niedersächsinnen weiter bei zwei Zählern aus den beiden Unentschieden zu Saisonbeginn bei Borussia Dortmund (25:25) sowie gegen TuS Metzingen (30:30). Seither gingen aber vier Liga- und inklusive Pokal fünf Pflichtspiele in Folge verloren, wodurch Buxtehude in der Tabelle auf den vorletzten Platz abrutschte. Als beste Werferin des Teams steht Rechtsaußen Maj Nielsen mit 42 Treffern auf Rang zwei der HBF-Torjägerinnenliste, war dabei aber allein 31-mal vom Siebenmeterstrich erfolgreich. Ein besonderes Augenmerk der Ludwigsburger Vorbereitung lag auf Isabelle Dölle im rechten Rückraum. „Wir haben gesehen, dass sie wieder eine gute Saison spielt, deshalb wird das wieder ein Thema für uns“, verrät Vestergaard. Auf der Torhüterinnen-Position hat sich der BSV nach dem Karriereende von Marie Andresen mit Sophie Fasold vom VfL Oldenburg verstärkt, die im Schnitt bisher auf sechs Paraden pro Spiel kommt, und mit Laura Kuske ein gutes Gespann bildet.
Auf Ludwigsburger Seite sind neben den sicheren Ausfällen von Julia Niewiadomska (Kreuzbandriss) und Karolina Kudlacz-Gloc (Babypause) die Einsätze von Mareike Thomaier und Kaba Gassama weiter fraglich. „Wir haben gerade ein bisschen Verletzungsproblematik. Das ist aber auch ein stückweit normal in einer Saison nach Olympia. Andere haben auch ihre Schwierigkeiten“, sagt Vestergaard, der in Buxtehude die Belastung möglichst gleichmäßig verteilen möchte. „Wir sollten es schaffen, dass jeder seine Leistung bringt, damit wir viel wechseln können, auch mit Blick auf die Spiele beim THC und gegen Vipers nächste Woche. Ansonsten bekommen wir da Probleme“, weiß Vestergaard.
Anwurf ist um 19:30 Uhr in der Halle Nord Buxtehude. Das Spiel wird von den Unparteiischen Martin Thöne und Marijo Zupanovic geleitet und auf den Plattformen von Sportdeutschland.tv sowie DYN übertragen.