Auf die HB Ludwigsburg wartet am siebten Spieltag der Handball Bundesliga Frauen (HBF) ein absolutes Topduell. Am Mittwoch, 30. Oktober, 19:30 Uhr, tritt die HBL bei Tabellenführer Borussia Dortmund an.
Nach der Länderspielpause steht die HB Ludwigsburg vor einer heißen Woche mit drei Spielen in der HBF und im DHB-Pokal innerhalb von sieben Tagen. Den Auftakt macht das Spitzenspiel bei Borussia Dortmund am Mittwochabend. Es ist das Duell der beiden besten deutschen Teams in der bisherigen Saison. Während der BVB mit 9:1-Punkten, aber einem Spiel mehr, die HBF-Tabelle anführt, stehen die Ludwigsburgerinnen als einziges verlustpunktfreies Team direkt dahinter und sind gewarnt. „Wir wissen, dass es in Dortmund nicht einfach wird, trotzdem wollen die zwei Punkte holen. Dazu brauchen wir Tempo, eine starke Abwehr und gute Torfrauen“, sagt HBL-Cheftrainer Jakob Vestergaard.
Eine kurze Vorbereitung sorgt für erschwerte Bedingungen beim amtierenden Deutschen Meister. Erst am Montag sind die zahlreichen Nationalspielerinnen in die Barockstadt zurückgekehrt. Während Jenny Carlson mit ihrem 200. Länderspieltreffer für Schweden ein besonderes Erfolgserlebnis hatte, gab es speziell für die fünf deutschen Nationalspielerinnen ein Auf und Ab. Trotz einer 30:32-Niederlage konnte die DHB-Auswahl gegen Olympiasieger Norwegen lange überzeugen und zwei Tage später mit 27:23 gegen die Niederlande gewinnen. Zum Abschluss des Dreierpacks in der Golden League setzte es gegen den EM-Dritten Dänemark aber eine deutliche 19:34-Niederlage. Während Jenny Behrend dabei zumindest fünf Tore beisteuern konnten, mussten Mareike Thomaier und Viola Leuchter angeschlagen passen und sind auch für das Spiel in Westfalen am Mittwoch fraglich. Sicher ausfallen werden Kreisläuferin Kaba Gassama nach ihrer erneuten Schulterverletzung sowie Julia Niewiadomska (Kreuzbandriss) und Karolina Kudlacz-Gloc (Babypause).
Unabhängig davon möchte die HBL eine starke Leistung zeigen und mit einem Sieg gegen den Deutschen Meister von 2021 wieder die Tabellenführung übernehmen. Die Dortmunderinnen sind mit einem 25:25-Unentschieden gegen den Buxtehuder SV in die Saison gestartet und haben anschließend vier Siege in Folge geholt. „Dortmund hatte eine gute Vorbereitung und spielt diese Saison bisher sehr gut. Sie haben beim Thüringer HC und auch gegen Blomberg gewonnen“, sagt Vestergaard. Zuletzt gewann das Team vom ehemaligen DHB-Damen-Bundestrainer Henk Groener, der 2006/07 auch den damaligen Männer-Zweitligisten HBR Ludwigsburg trainierte, deutlich mit 34:24 beim BSV Sachsen Zwickau. Die Sächsinnen sind kommende Woche erneut Gegner der Dortmunderinnen im Viertelfinale des DHB-Pokals, wo der BVB bisher auch zwei souveräne Siege feiern konnte. Die Dortmunder Mannschaft setzt sich aus zahlreichen Nationalspielerinnen zusammen und wurde vor der Saison unter anderem durch die französische Spielmacherin Déborah Lassource und die niederländische Auswahlspielerin Kelly Vollebregt auf Rechtsaußen verstärkt. Beste Werferin des Teams mit 27 Treffern ist die deutsche Nationalspielerin Alicia Lange, die bis zu ihrer Hochzeit in diesem Sommer unter ihrem Mädchenname Stolle bekannt war.
Beim Aufeinandertreffen der beiden deutschen Topteams lohnt sich auch ein Blick auf die beiden Torhüterinnen-Duos. Während Johanna Bundsen und Nicole Roth in der HBF bisher auf 50 Paraden und eine Fangquote von 34,2 Prozent kommen, stehen auf Dortmunder Seite DHB-Torfrau Sarah Wachter sowie Tess Lieder, die von 2015 bis 2018 das Trikot der damaligen SG BBM Bietigheim trug und 2017 die deutsche Meisterschaft gewann, mit 64 Paraden (33,5 Prozent) den beiden Ludwigsburgerinnen in Nichts nach und konnten bereits vier Siebenmeter parieren. „Ich hoffe, dass viele Zuschauer kommen, weil es ist nicht nur ein Topspiel in Deutschland, sondern auch mit vielen guten Spielerinnen auf internationalem Niveau. Deshalb freuen wir uns sehr auf das Spiel in Dortmund“, sagt Vestergaard.
Anwurf ist um 19:30 Uhr in der Dortmunder Sporthalle Wellinghofen. Die Schiedsrichter Lucas Hellbusch und Darnel Jansen leiten die Partie. Das Spitzenspiel wird auf den Plattformen von Sportdeutschland.tv und DYN übertragen.