Die Sport-Union Neckarsulm verliert das Auswärtsspiel beim Thüringer Handball Club mit 27:25 (15:14) und zeigt dabei erneut Licht und Schatten im eigenen Spiel. Cheftrainer Thomas Zeitz spricht dabei nach Spielende von einem dreigeteilten Spiel, bei dem die Sport-Union nach einer starken ersten Hälfte und zwischenzeitlicher 4-Tore-Führung plötzlich völlig von der Rolle ist und im Anschluss eine deutliche Niederlage droht. In den letzten Minuten stemmen sich die Neckarsulmerinnen allerdings gegen eine deutliche Packung.
Vor allem in den ersten 20 Minuten der Partie ist allerdings ein nahezu perfekter Auftritt der Sport-Union Neckarsulm in der Salza-Halle. Mit einer aggressiven 5:1-Deckung überrascht Neckarsulm in der Formation und hat dazu mit Lena Ivancok erneut einen starken Rückhalt über die gesamten 60 Minuten. An der Spitze der 5:1-Deckung agiert nach einer auskurierten Gehirnerschütterung Sinah Hagen gegen Natsuki Aizawa vom THC und die Neckarsulmerinnen schaffen es so, immer wieder die temporeichen Angriffe der Gastgeberinnen zu stoppen. Offensiv finden vor allem Munia Smits und Sinah Hagen immer wieder Lücken und bringen ihr Team nach 15 Minuten mit 5:8 in Führung. Thüringen versucht mit einer 7:6-Offensive immer wieder den Anschluss zu bekommen, doch zunächst erhöhen Vasiliki Gkatziou und Angunn Gudmestad weiter zur höchsten SUN-Führung auf 8:12. Herbert Müller bekommt in der Folge vor allem die eigene Defensive besser in die Partie und verkürzt , weshalb auch die Sport-Union zeitweise mit der siebten Feldspielerin agiert. Doch die Gastgeberinnen sind nun deutlich aggressiver und drehen die Partie kurz vor der Pause durch Ida Gullberg. Sinah Hagen kann vier Sekunden vor der Sirene ausgleichen, doch mit der letzten Sekunde gelingt dem THC durch Natsuki Aizawa noch die glückliche Pausenführung.
Aus Sicht der Sport-Union bereits zu diesem Zeitpunkt ein unglücklicher Spielverlauf und dieser setzt sich mit katastrophalen 15 Minuten nach der Pause dramatisch fort. Trotz Überzahl im 7vs6 ist die Sport-Union viel zu hektisch und gibt die eigenen Bälle durch eigene Fehler viel zu leichtfertig ab. Thüringen nutzt die Phase entsprechend aus und kann nach einer Auszeit beim 19:16-Zwischenstand weiter erhöhen. So gibt die Sport-Union die 8:12-Führung in der 22. Minute auf einfachstem Wege ab und liegt Mitte der zweiten Halbzeit deutlich mit 26:16 zurück. Nach einer starken Anfangsphase droht dem Team von Thomas Zeitz eine deutliche Niederlage, doch in den letzten Minuten richtet sich die Mannschaft wieder auf und korrigiert das Ergebnis mit einem guten Endspurt auf 27:24.
„Eigentlich haben wir im Spielverlauf heute drei unterschiedliche Teil gesehen. Wir haben eine erste Halbzeit gesehen, die sehr spannend war und in der beide Teams gute und schlechte Aktionen hatten. Aber eine erste Halbzeit in der wir unsere Sachen gut machen und die auch 14:15 anstatt 15:14 ausgehen kann. Dann ist es manchmal wie es ist und du kommst motiviert aus der Kabine und willst den bislang sehr gut funktionierenden Plan fortsetzen. Dann legen wir aber einen denkbar schlechten Start in die zweite Halbzeit hin und irgendwann steht es 26:16 für den THC. Ohne die Leistung vom THC in dieser Phase schmälern zu wollen, war das von uns viel zu hektisch und ich nehme es auch auf meine Kappe, weil ich in diesen 17 Minuten irgendwie eine Bremse hätte rein hauen müssen. Was ich sehr gut fand und damit gehe ich aus diesem Spiel raus, dass sich meine Mannschaft in der 47. Minute ergeben hat und wir uns hier mit 15 Toren abschießen lassen. Sondern wir haben dagegen gehalten und da habe ich allergrößten Respekt vor meiner Mannschaft, dass sie das mit einem 8:1-Lauf dann wieder sehr gut umgesetzt hat. Wir bleiben dran und sind weiterhin auf unserem Weg. Aber ich glaube jeder in der Halle konnte sich heute in der ersten Hälfte und den letzten 15 Minuten davon überzeugen, dass diese Mannschaft wirklich gut funktioniert und es macht unheimlich Spaß mit ihr zu arbeiten. Wir werden die nötigen Punkte mit diesem Team holen und ich habe schon jetzt Bock, wieder in der nächsten Woche an die Arbeit zu gehen und gegen Blomberg hoffentlich zwei Punkte zu holen.“, fasst Zeitz die Partie zusammen.
Am kommenden Wochenende kehrt die Sport-Union zurück in die Ballei und hat nach knapp einem Monat Pause wieder ein Heimspiel. Zu ungewohnter Zeit empfängt man dann am Sonntagnachmittag (20. Oktober) um 16:00 Uhr die HSG Blomberg-Lippe am 5. Spieltag der Handball Bundesliga Frauen.
Handball Bundesliga Frauen: Thüringer HC – Sport-Union Neckarsulm 27:24 (15:14)
Thüringen:
Lövgren Hallberg, Eckerle (14 Paraden, 2 Tore) – Nooitmeer, Hendrikse (3 Tore), Holm (2), Pichlmeier, Niederwieser (1), Hoffbeck Petersen (1), Aizawa (8), Gullberg (1), Szabo, Reichert (4/1), Hanfland (4), Kuczora (1)
Neckarsulm:
Fossum, Ivancok (12 Paraden), Orowicz – Hinkelmann, Gudmestad (2 Tore), Gkatziou (2/1), Hagen (5), Bruggeman (1), Holtman, van der Linden, Riner, Smits (7/1), Pollakowski (2), Holste, Kaiser (5), Andryskova
Siebenmeter: THC 1/2 – SUN 2/2
Zeitstrafen: THC 4 – SUN 6
Schiedsrichter: Julian Köppl / Denis Regner
Zuschauer: 1.168