Am Samstag, dem 25. Mai 2024, geht die Saison 2023/24 in der Handball Bundesliga Frauen zu Ende. Der Thüringer HC trifft im letzten Saison- und Heimspiel um 19:00 Uhr in der Salza-Halle auf den Pokalsieger 2024 TuS Metzingen. Mit den Fans in einer gut gefüllten Halle im Rücken wollen die THC-Frauen Revanche für die kürzlich erlittene Niederlage im Nachholspiel des 13. Spieltages in Metzingen nehmen, um mit einem Sieg die Saison zu beenden und im Anschluss gleich acht Handballerinnen aus dem THC-Kader zu verabschieden.
Rückblick:
Der Thüringer HC beendet die Saison 2023/24 auf Rang drei der Tabelle und sichert sich die Bronzemedaille. Selbst eine Niederlage im abschließenden Spiel würde daran nichts ändern, weil Dortmund bei Punktgleichheit die schlechtere Tordifferenz hat. Nur wenn die HSG Bensheim/Auerbach im Spiel bei Bayer 04 Leverkusen mindestens einen Punkt verlieren sollte, würde der THC bei einem Heimsieg Vizemeister werden. So die Ausgangslage am Saisonende.
Eine Saison der vergebenen Möglichkeiten. “Zu viele Spiele haben wir nur mit einem Tor verloren.”, beklagt Herbert Müller, “Da war mehr drin. ”. Platz drei liegt dennoch im Rahmen der Erwartungen und der Saisonziele. Um Bietigheim ernsthaft zu gefährden, sind die Voraussetzungen zumindest finanziell in beiden Vereinen zu weit auseinander. Dennoch, sportlich zeigt das Unentschieden in Bietigheim, wir sind dran, haben aber das Heimspiel und das Pokal-Halbfinale gegen den Ligaprimus verloren. Die Überraschung der Saison ist die HSG Bensheim/Auerbach. Selbst die “Handball Woche” sah Bensheim im Mittelfeld, nur Herbert Müller rangierte die Ahlgrimm-Truppe schon zu Saisonbeginn unter die ersten Vier. Er sollte recht behalten. Vizemeister, das ist nach zwei Siegen gegen den THC und einem Remis gegen Bietigheim sehr verdient. Im Pokal und in der EHF European League hat der THC nach guten Vorrunden in der Endphase ein wenig enttäuscht. So ging das Spiel um die Bronzemedaille in Stuttgart gegen den VfL Oldenburg sang- und klanglos verloren und in der European League war der Einzug in das Final4 wohl möglich, wenn man konzentrierter seine Chance gegen Dunarea Braila genutzt hätte. Genug, der Wenn und Aber. Zum Saisonausklang überzeugte die Mannschaft in den drei letzten Spielen mit Stehvermögen. Gerade im Heimspiel gegen die HSG Blomberg-Lippe zeigte das Team Kampfkraft, Leidenschaft und Willen. Nun geht es zwar gegen die TuSsies nur noch um die Ehre. Die können sich nicht mehr groß verbessern, haben jedoch mit dem Pokalsieg ihr Saisonziel wieder international dabei zu sein, erreicht.
Zum Spiel:
Spiele Thüringer HC gegen Metzingen sind längst Klassiker. Meist hat der THC über die Süddeutschen triumphiert. Trotzdem ist noch eine Rechnung offen. Die TusSies verdarben dem THC die Vizemeisterschaft. Am Ende würden gerade die zwei in Metzingen verlorenen Punkte fehlen. Metzingen kann indes bei einem Sieg noch auf Rang fünf vorrücken, denn Blomberg-Lippe wird wohl in Bietigheim verlieren. Die TusSies werden noch einmal alles in die Waagschale legen. So geht es im letzten Spiel der Saison noch einmal richtig zur Sache. Der THC will mit einem Heimsieg die unglückliche Niederlage in Metzingen tilgen. Die Ausgangslage ist ungefähr gleich. Metzingen gewann sechs der letzten sieben Spiele, verlor das Heimspiel gegen Bensheim/Auerbach. Der THC gewann fünf seiner letzten sieben Spiele, verlor zu Hause gegen Dortmund und eben das Nachholspiel des 13. Spieltages in Metzingen. Man darf sich auf eine gute Mischung toller Handballerinnen freuen, auf Jana Scheib, eine der besten Linkshänderinnen der Liga, die deutschen Nationalspielerinnen Julia Behnke und Maren Weigel, Dagmara Nocun, Anna Frankova und Marte Juuhl Svensson, die alle internationale Klasse besitzen.
So hofft Herbert Müller: Das die THC-Mädels dieses Mal den Schneid haben, “den Spieß umzudrehen, um mit einem Sieg die fröhliche Atmosphäre zu schaffen, die am Saisonende mit der Verabschiedung von gleich acht Spielerinnen dazugehört.”
Zum Kader:
Die Sorgenfalten des Trainers wegen der Verletzungen werden nicht weniger. Montag hatten die Mädels frei, Dienstag und Mittwoch war es ein Training mit vielen Ausfällen. Dabei erwischte es Dinah und Fine mit dem Knie, “Nicki” Roth musste wegen Verletzung passen, genauso wie Sonja Frey oder Kim Ott. Johanna Stockschläder und Annika Lott waren gar nicht dabei. Sie werden beide am Samstag nicht spielen können. Nach dem Spiel werden wir dabei sein, wenn Herbert Müller und die Führung der GmbH mit Nicole Roth, Sonja Frey, Yuki Tanabe, Sara Rönningen, Vilma Matthijs Holmberg, Johanna Stockschläder, Annika Lott und Jennifer Rode gleich acht Spielerinnen verabschieden. “Jennifer wäre gern noch ein, zwei Jahre beim THC geblieben.”, sagt Herbert Müller, “Ihr Körper sendete eindeutige Signale, dass es nicht mehr geht. Sie wird ihre Karriere beenden.”
Bericht: HaJo Steinbach