In dieser Saison ist der Thüringer HC hinter der SG BBM Bietigheim wohl die stärkste Mannschaft der Handball-Bundesliga Frauen. BSV-Trainer Dirk Leun hatte demnach eine klare Rollenverteilung erwartet. So deutlich sollte das Spiel des Buxtehuder SV gegen den THC dann allerdings nicht werden. Ein Unentschieden zur Halbzeit und Führung über weite Strecken der zweiten Halbzeit sprechen für das kämpferische Gesicht des BSV. Zum Sieg reichte es dann allerdings nicht. Mit 25:27 (12:12) musste man sich dem THC geschlagen geben.
Die 819 Zuschauer in der Halle Nord sahen eine spannende Partie: Ausgerechnet die ehemalige BSV- Spielerin Annika Lott erzielte den ersten Treffer der Partie in ihrer alten Halle Nord. Die beiden ersten Versuche des BSV blieben im Gegenzug erfolglos. Nach knapp vier Minuten erlöste Charlotte Kähr das stehende Publikum und traf zum 1:1. Das 1:3 ging ebenfalls auf Lotts Konto. Buxtehude fand immer besser ins Spiel. Isabelle Dölle verkürzte zum 3:4 per 7-Meter. Wenig später traf sie zum Ausgleich (4:4). Immer wieder hielt die bärenstarke Marie Andresen ihrer Mannschaft den Rücken frei und parierte sogar einige freie Würfe. Buxtehude konnte mithalten! Beim 8:8 nahm Herbert Müller Gebrauch von seiner ersten Auszeit. Doch auch diese sollte nicht die gewünschte Wendung bringen. Zur Halbzeit trennten sich die Teams mit einem Unentschieden (12:12).
Geschäftsführer des THC Maik Schenk fasste es im Halbzeit-Talk mit BSV-Manger Peter Prior treffend zusammen: „Ein kampfbetontes Spiel mit vielen Fehlern auf beiden Seiten.“
Wo sie in der ersten Halbzeit aufgehört hatten, schlossen die Spielerinnen des BSV in der zweiten Halbzeit an. Liv Süchting traf wenige Sekunden nach Wiederanpfiff zur ersten BSV-Führung und Teresa von Prittwitz erhöhte erst im Tempogegenstoß auf 14:12 – dann zum 15:12 und zwang Herbert Müller so wieder zur Auszeit. Doch so langsam schmolz der Vorsprung dahin: Yuki Tanabe verkürzte auf 17:16. Das 17:17 ging ins leere Buxtehuder Tor. Dirk Leun zog die Konsequenz und nahm seine erste Auszeit in der zweiten Hälfte. Marie verhinderte die erneute THC Führung und fing den Heber von Tanabe. Wieder gingen die Buxtehuderinnen voran – ein Kempa, wie aus dem Lehrbuch, verwandelt von Charlotte Kähr, markiert das 19:17. Nathalie Hendrikse traf per 7-Meter zum Anschluss, worauf hin Annika Lott den Ausgleich erzielte (19:19). Yuki Tanabe war es, die zur ersten THC-Führung in Halbzeit zwei traf (20:21). Im 7-Meter Duell behielt Ylva Tants, die gerade erst mit einem Bundesliga-Vertrag ausgestattet wurde, dann die Nerven und parierte! Am Ende fehlten dann etwas die Kräfte und vielleicht auch ein wenig Glück. Sieben Minuten vor Schluss ging der THC mit zwei Toren in Führung. Daraus wurden dann zwei Minuten vor Abpfiff sogar noch drei: Der verwandelte 7-Meter war die Vorentscheidung (24:27). Teresa von Prittwitz schloss die Partie mit einem Versöhnungs-Treffer: 25:27.
Spielerin des Spiels beim THC wurde die in der Halbzeit noch nachgetragenen Lydia Jakubisova. Dirk Leun witzelte in der anschließenden Pressekonferenz: „Es ist schon ein Kompliment für uns, dass Thüringen gezwungen war sie noch einzusetzen.“ Auf der Seite der Gastgeberinnen wurde Marie Andresen für ihre Glanzleistung (11 Paraden) ausgezeichnet.
Beide Trainer waren zufrieden mit dieser Partie. Gäste-Trainer Herbert Müller freute sich vor allem über die „tolle Atmosphäre“ und fand, dass das Publikum in der Halle Nord an diesem Abend auch gewonnen hätte.
Dirk Leun äußerte sich positiv über sein Team: „Ich muss meiner Mannschaft heute ein großes Kompliment machen. Super gekämpft und auch in kritischen Phasen den Kopf oben behalten. Ich habe viele richtig gute Sachen gesehen, die Spaß gemacht haben. Am Ende gewinnen wir nicht, das ist vielleicht der Wermutstropfen. Aber ich nehme hier richtig viel Positives mit – vor allem was die Entwicklung der jungen Spielerinnen angeht.“
Nach dieser Partie hat die Buxtehuder Mannschaft ein paar Tage Zeit zu verschnaufen. Das nächste Spiel steht erst am Sonntag, 26. Februar, um 16 Uhr, auswärts bei den Werkselfen aus Leverkusen an. Das nächste Heimspiel wird am Samstag, 11. März, um 16 Uhr gegen die SV Union Halle-Neustadt ausgetragen. Tickets für dieses Duell gibt es bei online Ticketmaster oder im BSV-Shop (Viverstr. 2, in Buxtehude).
BSV: Ylva-Elin Tants (1), Marie Andresen (11), Liv Süchting (2), Maj Nielsen (1), Magda Kašpárková, Maxi Mühlner (1), Isabelle Dölle (7/1), Mailee Winterberg (1), Maja Schönefeld, Charlotte Kähr (5/1), Teresa von Prittwitz (2), Cara Hartstock (1), Mia Lakenmacher (4)
Quelle: Buxtehuder SV